Einleitung
Die gängige Meinung, dass das Naseputzen immer hilfreich ist, muss in Frage gestellt werden. Zwar hilft es, einige Sekrete zu entfernen und die Nasenverstopfung zu lindern, aber während einer Sinusitis und Rhinitis kann es mehr Schaden als Nutzen verursachen. In diesem Artikel werden wir genauer betrachten, warum dies so ist und welche Alternativen es gibt.
Anatomie der Nasenhöhle
Die gesamte Nasenhöhle ist mit Zellen (der Schleimhaut) ausgekleidet, die oben von Schleimflüssigkeit (Nasensekreten) bedeckt sind. Diese Zellen haben sogenannte Zilien (lange Fortsätze), die in eine Richtung schlagen und die Sekrete in Richtung Nasenrachenraum befördern. Von dort fallen die Sekrete rückwärts und abwärts in den Rachen.
Die Nasennebenhöhlen sind luftgefüllte Hohlräume in den umliegenden Knochen, die in die Nasenhöhle münden. Diese Nebenhöhlen öffnen sich über kleine Öffnungen (Ostien), die im Verhältnis zur Größe der Nebenhöhlen klein sind. Auch diese Nebenhöhlen sind mit Schleimhaut ausgekleidet und von Schleim bedeckt. Der Schleim fließt hier vom Inneren der Nebenhöhle nach außen (Nasenhöhle) durch das jeweilige Ostium.
Warum Naseputzen während Sinusitis schädlich ist
Beim Naseputzen steigt der Druck in der Nase stark an, und die Sekrete gelangen zurück in die Nebenhöhlen. In einer Situation von Rhinitis oder Sinusitis führt dies dazu, dass Nasenflüssigkeit mit Viren, Bakterien und Entzündungsmediatoren in die Nebenhöhlen gelangt.
Der durch das Naseputzen erzeugte erhöhte Druck führt zu einer Verringerung der Viskosität des Schleims. Dies macht den Schleim anfällig für die Bildung von Blasen. Eine solche Blasenbildung tritt normalerweise nicht auf.
Man könnte sich fragen, ob dasselbe bei Husten und Niesen passiert. Überraschenderweise nein. Husten und Niesen sind Schutzreflexe, und der Anstieg des intranasalen Drucks während dieser beiden ist nur ein Zehntel des Anstiegs beim Naseputzen. Folglich verursachen Husten und Niesen weder Blasenbildung noch Rückfluss von Schleim in die Nebenhöhlen.
Alternative zum Naseputzen: HAWKING
Was sollte also genau getan werden, wenn Sie während einer Rhinitis oder Sinusitis das Bedürfnis verspüren, sich die Nase zu putzen? Versuchen Sie HAWKING. Hawking ist das Räuspern durch kräftiges Heraufbringen von Schleim. Wenn es zu verstopft ist, geben Sie ein paar Tropfen abschwellendes Nasenspray hinzu und ruhen Sie sich 10 Minuten aus. Führen Sie dann eine Dampfinhalation durch und räuspern Sie und spucken Sie die Sekrete aus, die in den Rachen gelangen. Denken Sie daran, nicht zu oft zu räuspern, damit die Menschen in Ihrer Nähe sich nicht fragen, ob etwas mit Ihnen nicht stimmt :)
Häufig gestellte Fragen
-
Was kann getan werden, um das ständige Naseputzen zu stoppen?
- Inhalation von Dampf.
- Nasensprays.
- Allergiemedikamente.
- Heiße Tees.
-
Was veranlasst mich dazu, meine Nase ständig zu putzen?
- Der Drang, die Nase ständig zu putzen, entsteht durch eine laufende Nase aufgrund von Allergien, Infektionen oder Nasenpolypen.
-
Was ist besser: die Nase putzen oder sie abtropfen lassen?
- Wenn sich Schleim in der Nase befindet, ist es besser, ihn mit sanfter Kraft herauszupusten. Bei wiederholtem Drang, die Nase zu putzen, muss eine umfassende Behandlung erfolgen.
-
Kann das Naseputzen die Nebenhöhlen verschlimmern?
- Das Naseputzen kann das Gefühl von Verstopfung verschlimmern, da sich der Druck in den Nasenlöchern aufbaut und den Schleim statt durch die Nase in die Nebenhöhlen schießt.
Schlussfolgerung
Um Sinusitis und Rhinitis effektiv zu behandeln, ist es entscheidend, die richtige Methode zum Umgang mit dem Bedürfnis zum Naseputzen zu kennen. Statt dieses reflexartige Verhalten zu verstärken, sollte auf Methoden wie das Räuspern zurückgegriffen werden, um die Nasengänge zu klären. Konsultieren Sie bei Fragen zur Sinusitis einen Hals-Nasen-Ohrenarzt online.
Quellen:
Bei anhaltenden Beschwerden sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.